Atri : Das römische Hadria erhebt sich auf einem steilen Felshügel im Vomano-Tal. Es zählt heute zu den bedeutendsten Künstlerzentren der Abruzzen.

Der mittelalterliche Stadtkern wird von der mächtigen, aus hellem Stein gebauten romanischen Kathedrale (13.–14. Jh.) beherrscht. Sie entstand auf den Überresten römischer Thermen, von denen im Chor noch die Mosaikfußböden zu sehen sind. Auf der Piazza vor der Kathedrale erkennt man die Reste der einstigen Römersiedlung, die noch als Teile eines Wohnhauses oder einer hier fullonica genannten kleinen Färberei sichtbar sind.

Alljährlich findet hier im Morgengrauen des 8. Dezember die Prozession “Accensione dei Faugni” statt, bei der Bündel von Schilfrohr entzündet und durch die Straßen getragen werden. Am Abend verbrennt man dann eine Schilfpuppe, die “Pupa”.

Castelli: Hauptstadt der Keramik-Kunst der Abruzzen". Das ist die passende Definition, um das faszinierende Bergdorf von Castelli zu beschreiben, welches mittlerweile zu einer Pflicht-Etappe für den Kultur-Tourismus in unserer Region geworden ist.

Das Dorf ist wunderschön auf einem Felssporn, am Fuße des Berges Camicia und über den Flüssen Rio und Leomagna, gelegen.

Im Mittelalter hat eine Gemeinschaft von Benediktiner-Mönchen einen florierenden Betrieb mit der Produktion von Keramik aufgebaut, indem sie die Beschaffenheit des tonhaltigen Bodens ausnutzten. Seit dieser Zeit ist Castelli die berühmte Heimat von bekannten Meistern geworden, welche die Könige von Neapel und die Prinzenhäuser von Rom bedienten.

Aus dieser "goldenen Epoche" stammt die wunderbare Majolika-Decke in der Feld-Kirche S. Donato. Carlo Levi definierte diese Kirche als die "Sixtinische Kappelle der italienischen Majolika": 780 Ziegelsteine dekoriert mit Profilen, Wappen, astronomischen Symbolen, Tieren und Blumenmotiven aus strahlenden Farben.

Bei den Ziegelsteinen handelt es sich um Kopien der Original-Ziegel, welche teilweise verloren gingen, andererseits im Keramik Museum von Castelli ausgestellt sind. Dieses befindet sich im ehemaligen Franziskanerkloster oberhalb des Dorfes. Von den Sammlern sehr begehrt, befinden sich die wertvollen Keramiken von Castelli heute in den wichtigsten Museen der Welt, vom British Museum in London bis zur Hermitage von St. Petersburg.

Nebst den zahlreichen Handwerker-Läden die sich auf der ganzen Länge des Dorfes verteilen, verdient auch das Kunst-Institut einen Besuch (neben dem Keramik-Museum zu finden). Dort ist eine Keramik-Krippe mit ca. 60 Figuren ausgestellt.

Von großem Interesse ist auch die Kirche S. Giovanni Battista, welche im Jahr 1601 erbaut wurde und eine Holz-Statue der Sant'Anna mit Maria-Kind sowie ein Altarbild aus Majoliken aus dem 17. Jahrhundert aufweist.

Zwischen Kunst und Tradition findet in Castelli jeden Sommer ein Kunst-Handwerk-Markt statt, welcher mit dem charakteristischen "Tellerwurf" am Überhang über dem Leomagna Flusses abgeschlossen wird.

Teramo : Die von den sanft zur Adria abfallenden Osthängen und Tälern des abruzzischen Apennins charakterisierte Provinz Teramo grenzt im Norden an die Marken, im Süden an die Provinzen Pescara und L'Aquila und im Westen an das Latium. In diesem Gebiet befinden sich 47 Gemeinden.

Die wichtigsten Städte sind neben der Landeshauptstadt Teramo, Roseto degli Abruzzi und Giulianova. Unter den in der Antike im Gebiet ansässigen Völkern sind die Picener besonders erwähnenswert, Siedler der Marken, zu denen damals auch die Abruzzen gehörten.

Die Provinz Teramo wurde 1806 als Teil des Königreichs Neapel gegründet und somit von der heutigen Provinz L'Aquila getrennt.

Zwei bedeutende Gebirgszüge charakterisieren die Provinz Teramo: das Lagagebirge mit seinen Wäldern, Schluchten und Wasserfällen sowie der Gran Sasso d'Italia, der die westliche Grenze der Provinz darstellt und im Corno Grande (2912 m) gipfelt. Hier befindet sich auch der Calderone, der südlichste Gletscher Europas.

An der Küste liegen die so genannten „Sieben Schwestern”, die Badeorte der Provinz. Sie zeichnen sich durch Sandstrände und mediterranes Klima aus, das den Wuchs von Palmen, Pinien und Oleander begünstigt.

Dennoch ist die Provinz hauptsächlich hügelig. Der Vomano, einer der vielen Flüsse der Provinz, bildet den Campotosto-See.

Gran Sasso und Monti della Laga Nationalpark : Mit seiner Oberfläche von 150.000 Hektar ist der Parco Nazionale del Gran Sasso e Monti della Laga einer der grössten Nationalparks in Italien.

Die Vielfältigkeit und die naturwissenschaftliche Bedeutung seiner Massive und Berghänge sowie der Zauber seiner historischen und architektonischen Zeugnisse spiegeln sich in seinem Reichtum an Veranstaltungen und Wanderwegen wider.

Der Park umfasst drei Bergketten, nämlich das Massiv Gran Sasso d'Italia, das Massiv Laga und die Monti Gemelli.

Das Schutzgebiet zeichnet sich durch den höchsten Gipfel des Appenins aus, den Corno Grande, welcher eine Höhe von 2912 Metern erreicht.

Ausserdem liegt auf dieser Bergkette der einzige Gletscher des Appennins, der Calderone. Dabei handelt es sich um den südlichst gelegenen Gletscher in Europa.